Hilfe von oben erfleht
„Du musst einfach mal in eine Kirche gehen. Zünde eine Kerze
an, bitte um Erleuchtung.“
Ihre Freundin war ein tief religiöser Mensch. Sie selbst
konnte damit nicht viel anfangen. Doch wollte sie es gerne einmal versuchen.
Bisher war sein Manuskript nur abgelehnt worden und seine Depressionen
berührten sie so sehr.
So stand sie hier, legte das Manuskript ab, zündete eine
Kerze an. Sie kniete sich in die Bank, um ein Gebet zu versuchen. Es wurde ganz
hell, sie hatte beim Öffnen der Augen eine Erscheinung.
Ihre freudige Erregung wich einer großen Betroffenheit. Die
hell-leuchtende Erscheinung war sein brennendes Manuskript.
Gewitterwolken
Dunkelheit füllt den Weg
doch nur ein Blitz
erhellt mein Herz
denn er zeichnet dich
deine Silhouette
Du kommst mir entgegen
Schleier wehen
verhüllen
lassen ahnen
Wenn der Wind
Nebel verweht
zeigt sich der Tag
unverstellt
Deine Wimpern
malen
dunkle Schatten
auf die zarte Röte
deiner Wangen
Wie ein Tautropfen
bebt eine Träne
an ihnen
Noch
Träumte ich,
war es ein Schemen,
die Menschwerdung
einer Hoffnung?
Es war wirklich,
fühle ich doch noch
die Wärme der Berührung.
Ein Hauch nur,
doch bleibend.