Gemeinsam Schönes entdecken, lesen, schreiben, ohne Häme, ohne Kritik, das ist unser Anliegen. Ich werde in Euren Beitragen nichts ändern oder korrigieren, denn keiner soll sich kontrolliert fühlen. Viel Freude am Schreiben und Lesen FvB

Ferdinand Freiligrath

 

O Lieb, solang du lieben kannst!

O lieb, solang du lieben kannst!
O lieb, solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, daß dein Herze glüht
Und Liebe hegt und Liebe trägt,
Solang ihm noch ein ander Herz
In Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
O tu ihm, was du kannst, zulieb!
Und mach ihm jede Stunde froh,
Und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
Bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint, -
Der andre aber geht und klagt.

O lieb, solang du lieben kannst!
O lieb, solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Dann kniest du nieder an der Gruft
Und birgst die Augen, trüb und naß,
- Sie sehn den andern nimmermehr -
Ins lange, feuchte Kirchhofsgras.

Und sprichst: O schau auf mich herab,
Der hier an deinem Grabe weint!
Vergib, daß ich gekränkt dich hab!
O Gott, es war nicht bös gemeint!

Er aber sieht und hört dich nicht,
Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst;
Der Mund, der oft dich küßte, spricht
Nie wieder: Ich vergab dir längst!

Er tat’s, vergab dir lange schon,
Doch manche heiße Träne fiel
Um dich und um dein herbes Wort -
Doch still - er ruht, er ist am Ziel!

O lieb, solang du lieben kannst!
O lieb, solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
Wo du an Gräbern stehst und klagst!


Ferdinand Freiligrath





Marianne Reepen


Liebessymphonien der Herzen,

die von der Schönheit der Erde singen,
wo breite Ströme fließen
und klare Quellen springen,
wo alle Bäume rauschen,
wir murmelnden Bächen lauschen,
Vogelrufe in Sehnsuchtsweisen tönen
und Menschenherzen rufen nach Versöhnen!

Molltöne entstehen dort, wo Menschen bangen,
in unhörbarem Verlangen.

Meeressymphonien, Wellenmelodien,
die lieblich und leicht die Ufer umspülen,
gewaltig tosend die Erde aufwühlen!

Wildmöwen, die über das Wasser kreischen,
gierig, begehrenden Raubvögeln gleichen.
im gleißenden, beißenden Sonnenlicht-

Und am Abend
ein leichtes Geplätscher
im Mondenschein,
Glanz auf den Wassern
und ein Mensch,
völlig allein,
dem Wunder hingegeben!




Gut ist es, schreiben zu können.

Man taucht dabei ein,
in eine andere Welt
und vergisst darin alle Schwere.

Es mutet an, wie ein Wunder,
dass dieses möglich ist.

Das geistige Tun
übersteigt und verschleiert für eine Zeitlang alles,
was man als unangenehm empfindet
 und bringt uns dadurch
in weit bessere Atmosphären,
als sie die Wirklichkeit vorgibt.


© Marykathrein

19. August 2012



Johann Christian Friedrich Hölderlin

 

 

Des Morgens

Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher
Eilt schon die wache Quelle; die Buche neigt
Ihr schwankes Haupt und im Geblätter
Rauscht es und schimmert; und um die grauen

Gewölke streifen rötliche Flammen dort,
Verkündende, sie wallen geräuschlos auf;
Wie Fluten am Gestade, wogen
Höher und höher die Wandelbaren.

Komm nun, o komm, und eile mir nicht zu schnell,
Du goldner Tag, zum Gipfel des Himmels fort!
Denn offner fliegt, vertrauter dir mein
Auge, du Freudiger! zu, solang du

In deiner Schöne jugendlich blickst und noch
Zu herrlich nicht, zu stolz mir geworden bist;
Du möchtest immer eilen, könnt ich,
Göttlicher Wandrer, mit dir! – doch lächelst

Des frohen Übermütigen du, daß er
Dir gleichen möchte; segne mir lieber dann
Mein sterblich Tun und heitre wieder
Gütiger! heute den stillen Pfad mir.




Johann Christian Friedrich Hölderlin
 (* 20. März 1770 in Lauffen am Neckar; † 7. Juni 1843 in Tübingen)
 
 
 

Schlechte Zeiten?



Schlechte Zeiten?

Wir holen sie nicht zurück,
die besseren Zeiten, 
selbst dann nicht,
wenn wir uns noch so bemühen
und über das Unvermeidliche klagen.

Wir müssen uns 
den Gegebenheiten anpassen,
wenn wir nicht 
vorzeitig untergehen wollen.

Anpassung in lebenswichtigen Lagen,
war schon immer eine Überlebenskunst.

Wenn man manches 
auch nicht gut heißen kann,
von dem, was man sieht und hört,
und wenn die große Masse Mensch 
auch nicht lernt, 
weil sie sich einfach weiter 
mit dem Strome treiben lässt,

Was will der Einzelne tun, 
wenn er keine Kraft mehr hat,
sich gegen die 
mächtige Strömung aufzubäumen?

Unsere Gedanken und Worte 
sind wie kleine Tropfen,
die auf siedend-heißen Steinen 
schnell verzischen.

Und dennoch bleibt die Hoffnung!

© Marykathrein 



Freunde

Menschenfreunde helfen dir, 
dich über Wege zu tragen.

Jene sind es, 

die selbst in Betroffenheiten wagen
 ein liebes Wort zu schreiben und zu sagen.

Das sind die einfühlsamen,
die lebensbejahenden Helfer,
die nicht in eigner Angst ersticken,
die dich weitergehen heißen,
dir füllen manche Wegeslücken.

Du spürst ihre Nähe: - Du bist nicht allein. -
Was denn kann es anders sein, 
was dich ertragen lässt?!

Sie drängen nicht.
Wie schwerelos halten sie 
mit ihrem Herzen dich fest,
lassen dich das Weitergehen wagen
um trotz deiner Schwachheit 
nicht zu verzagen.

Jedem sende ich nun 
mit dem Maienwind,
ein Frühlingsblumenkind 
und grüße alle Herzen..
Menschenfreunde 
muss man nicht mit Namen nennen.
Sie wissen es selbst, wenn sie es sind.

Marianne Reepen




Halt die Zeit an






„Bitte halt die Zeit an.“

Die Augen der jungen Patientin sind flehend auf den Arzt gerichtet.

„Ich habe doch so wenig erlebt, so wenig gesehen, ich weiß, dass meine Zeit begrenzt ist, wenn ich keine neue Lunge bekomme.“

Schwer atmend lässt sich Merlina wieder auf die wie immer hochaufgetürmten Kissen zurück sinken, um Atem ringend, blass und mager, mit großen, brennenden Augen, die tränenleer sind, doch in denen sich alles Leid dieses jungen Menschen spiegelt.

Zystische Fibrose war die Diagnose, die die Eltern wenige Tage nach der Geburt aufschrecken ließ und fortan, wie ein großer schwarzer Schatten die Familie begleitete. Wie oft mussten sie schon um das Leben des Kindes bangen, wenn wieder ein schwerer Infekt, eine Lungenentzündung an den Kräften der Patientin zehrte.

Merlina musste immer wieder aufgepäppelt werden, denn der große Gewichtsverlust, der mit jeder schon kleinsten Erkrankung einherging, verschlimmerte die Haupterkrankung.

Zeit gewonnen wurde bereits durch die Verbesserung in der medikamentösen Versorgung, so erreichen die Betroffenen durch Unterstützung der befallenen Organe vielfach ein höheres Lebensalter, als es noch vor zwei Jahrzehnten möglich war.

Merlinas Satz - Halt die Zeit an - während meines Dienstes in der Sterbebegleitung hat viel in mir bewegt, aufgerührt.

Für die Siebzehnjährige hielt die Zeit nicht an, aber wir dürfen nicht einfach dastehen und abwarten, wir alle müssen mithelfen, dass Mukoviszidose, so die bekanntere Bezeichnung dieser Krankheit, immer besser behandelt werden kann. Lest nach, denn die Mukoviszidose ist nach der Hämochromatose die häufigste angeborene Stoffwechselerkrankung hellhäutiger Menschen. Die Erkrankungsquote liegt bei etwa 1:2.000 Neugeborenen, in Schottland sogar bei 1:500. Bei Menschen afrikanischer Abstammung beträgt das Risiko etwa 1:17.000. Für Menschen asiatischer Abstammung ist es mit etwa 1:90.000 am unwahrscheinlichsten, mit der Erkrankung geboren zu werden.

Rund 8000 Menschen leben in Deutschland mit dieser bisher unheilbaren Erbkrankheit. Vier Prozent der deutschen Bevölkerung, also rund drei Millionen Menschen, sind gesunde Genträger, die das mutierte Allel weitervererben können. Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 300 Kinder mit Mukoviszidose auf die Welt.


FvB






FROHNAU - LIED



Berlin ist schon `ne dufte Stadt,
die ganz verschied´ne Reize hat.
Man könnte manches Fleckchen lieben,
doch ich – ich sage euch genau,
das schönste Fleckchen ist Frohnau.
Und da, da bin ich häng´n geblieben,
ja, ich hänge an Frohnau,
ja, ich hänge an Frohnau!

Als Schulkind schon, blick ich zurücke,
passiert ich Turm und S-Bahnbrücke
Es kam da mancherlei ins Spiel,
wie bei der Liebe das Gefühl.
Berlin im Krieg vergess ich nimmer.
Ich irrte durch die Bombentrümmer,
kriegt meine erste Liebe mit,
als Amors Pfeil mich glatt durchschnitt.

Ich reiste später oft und viel,
fand manches schöne, gute Ziel.
Doch hat´s mich nirgends lang gehalten,
ich kam zurück zum Trauten, Alten.
Und wenn mir weiter nichts mehr bliebe,
Frohnau gilt meine ganze Liebe.
Und kannst du das nicht recht verstehn,
komm nach Frohnau, dann wirst du sehn:

 Berlin ist schon `ne dufte Stadt,
die ganz schön viele Reize hat.
Man könnte manches Fleckchen lieben.
Doch ich – ich sage euch genau,
das schönste Fleckchen ist Frohnau.
Und da – da bin ich häng´n geblieben,
ja, ich hänge an Frohnau –
ja, ich hänge an Frohnau!
***
             Text: © Tilly Boesche-Zacharow          
Vertonung u.Vortrag: Johannes Richter
1987


Tilly-Boesche-Zacharow bekam hierfür den 2.Preis  bei dem Frohnau-Jubiläum

Goethe schrieb in Mannesart




Behandelt die Frauen mit Nachsicht!
Aus krummer Rippe ward sie erschaffen,
Gott konnte sie nicht ganz grade machen.
Willst du sie biegen, sie bricht;
Läßt du sie ruhig, sie wird noch krümmer;
Du guter Adam, was ist denn schlimmer?
Behandelt die Frauen mit Nachsicht;
Es ist nicht gut, dass euch eine Rippe bricht.


Dazu fällt mir nur ein:
Seht, was da Großartiges aus einem
so kleinen Stückchen Rippe geschaffen wurde
und seitdem ist der Mann recht unvollständig
;-) Flo
 
 
 

Das Haar



In diesem Einen blonden Frauenhaar
Liegt aller Duft, der ihr zu eigen war,
Liegt aller Glanz, der ihre Stirn umfloß,
Liegt alle Anmut, die sie übergoß.

So weich und fein und zart und biegsam war
Das ganze Weib, wie dieses Eine Haar.
Und schling ich um den Hals den feinen Ring
Umfängt er mich, wie mich ihr Arm umfing.

Vor einer Stunde hing sie so an mir.
Ich riß mich los, wie dieses Haar, von ihr;
Doch wie ein Stück von ihrem Leben blieb
Dies Haar bei mir zurück in stummer Lieb'.

Und so mit seinem Leuchten noch einmal,
Wie ein verlorener letzter Sonnenstrahl,
Bringt einen Tag voll Seligkeit und Glück
Mir dieses eine blonde Haar zurück.

Anton Alfred Noder
Aus der Sammlung Frauen

Die Kartoffel


Es ist für uns Materielle
Nur eine Kartoffel die Welt,
Von der der Weise die Pelle
Fürsorglich herunter schält.

Denn eine von unsern Devisen
Ist die: Kartoffel und Welt,
Sind beide nicht zu genießen,
Wenn man sie nicht richtig quellt.

Der idealistische Stoffel,
Der alles für herrlich hält,
Verzehrt die ganze Kartoffel
Natürlich unabgepellt.

Doch liegt sie ihm dann im Magen,
So jammert er und erzählt,
Wie schwer für ihn zu ertragen
Oft diese so "rohe" Welt!

Wir aber genießen behaglich
Die Süße, die sie enthält -
Die beste Kartoffel, unfraglich,
Ist - richtig genossen - die Welt.

Anton Alfred Noder


Vorfrühlingszeit!


Man meint, stets sei’s das gleiche Bild:
Ein endlos langer Tag,
mit einem Streben ausgefüllt,
in Fried’ die Stunden zu erleben
und die Tage zu besteh'n.

Die schönste Freude ist's darum,
den Blick durchs Fenster oft zu richten
und durch das Tor zum Internet,
ein andres Leben noch zu sichten.
Wenn’s das nicht gäb’- ich dies nicht hätt,’
dann wär’ das Leben halb so nett.
Doch schau ich durch die offnen Türen,
so kann auch ich das Frühjahr spüren,
dieweil man soviel Schönes sieht –
und jedermann hier ist bemüht,
sein kleines Scherflein beizutragen.

VORFRÜHLINGSZEIT!

Zweiundzwanzig Grad im Raum,
so mollig warm, man glaubt es kaum!
Fernab, der große hohe Baum,
er trägt schon einen hellen Flaum.
Es liegt ein Ahnen in der Luft,
ein Wünschen, das nach Frühling ruft.


© Marykathrein


Abendgruß

Abend wird!

Ein herrlicher Gedanke:
Du hast den Tag geschafft,
in dir war alle Kraft, 
die du gebraucht.

Wenn heimelig die Kerze brennt,
zu dir ein Freund kommt,
deinen Namen nennt 
und dir den Apfel reicht
und auch das Brot, 
so dünn und knusperleicht,
wenn gütig dir sein Auge lacht,
dann hat der Tag dir Freud' gebracht.

Wenn lächelt dir sein Mund, 
wird auch das Herz gesund -
 und deine kleine Welt.
ist schön und voll und bunt und rund.

Schließt dann abends du die Tür, 
dann danke still!

Es war das Glück bei dir.

© Marykathrein

Abendsegen

Bin dem Alltag ganz entrückt,
fühle diesen sanften Frieden,
der mir wieder wird beschieden-

spür’ den stillen Abendsegen,
leitend mich auf meinen Wegen.

Kleinste Wunder sind und bleiben.
Misse nicht das ferne Treiben!
Fühle mich erneut getragen,

muss ja nicht mehr Großes wagen.
Und ein Glück bleibt mir erhalten,
spür' ich  wundersames Walten.

© Marykathrein

 

Ich blätterte in einem Büchlein


Eingetaucht

in das Meer
der Gedankenfluten
umflutet vom Treibholz
der Erinnerung
getragen vom Fluss
der erzählenden Worte
umbrandet von den Wogen
der packenden Bilder

Mein Meer
immer wieder anders,
immer wieder
atemberaubend schön.
Flora
Schaut einmal hinein, wenn Ihr Gedichte liebt
Eine Gemeinschaftsarbeit  meiner BookRix - Kollegen und Freunde

Gedanken zum Knäckebrot



Mit langen Zähnen nahm die kecke
Katinka sich ein großes Knäcke,
sie griff danach, in diesem Falle
war nämlich and`res Brot grad alle,
doch war ihr Fazit nach dem Essen,
dies kannst du allemal vergessen,
selbst in der allergrößten Not
schmeckt dann die Wurst auch ohne Brot.


Marianne Reepen


Wenn Ihr Zeit habt,
dann schaut doch mal rein.  
Liebe Grüße von Marianne 


LOSLASSEN TUT GUT

So, wie der Baum im Herbst die Blätter löst,
muss jeder Mensch sich trennen
von allem seinem Lieben, das ihm Begleitung war.

Es trägt dich noch der Gleitflug des Vertrauens,
wenn auch im Lebenssturm ein Flügel ward geknickt,
dir mancher Höhenflug missglückt
und manche Feder fiel.

Wenn langsam Wünsche dann verblassen
zählt immer nur des Tages Stundenziel.

Im Herbst des Lebens löst sich Wunsch auf Wunsch
und dir wird gänzlich klar,
dass alles Glück für nur begrenzte Zeit gegeben war.

Wenn Sonnentage aller Sommer schwinden,
wirst du im Herbste andre Blumen finden,
als sie der Frühling gab,
und warf dein Lebensbaum auch manche Blätter ab.
auch Winterszeit hält Träume noch bereit.

So nutze alles Schöne deiner Zeit.


© Marianne Reepen



Wege, die ins stille Glück führen.

Oma Jannes Märchenstunde für große „Kinder“- für Menschen, die noch träumen können.
( Gewidmet allen älteren Menschen. )

Durch das lange Tal der Einsamkeit muss man gewandert sein,
muss den tiefen Fluss der Tränen durchschritten haben,
um auf dem Hügel der Stille zu gelangen.
Dort findet man einen Ort des Friedens.

Nach beschwerlichem Wandern bist dort angelangt
und setz dich auf eine dich einladende Ruhebank.
Du bist geschützt unter dem Dach einer einsamen Hütte,
von buntem Herbstlaub umgeben und schaust in das Tal zurück,
das im Abendscheine liegt.
Du betrachtet die Wolken, die langsam ihre Wege ziehen,
bis sie sich in den heraufziehenden Abendschatten verlieren.

Weiches Moos unter deinen Füßen, eingehüllt in wärmende Decken,
sitzt du lange da und wartest auf den Abendstern
mit allen seinen kleinen blinkenden Begleitern.

Du atmest die kühle Nachtluft ein und fühlst dich ganz ruhig und frei.
Und plötzlich ist da das wundersame Gefühl, von einer großen,
gütigen Allmacht, die du erahnst.
Du spürst sie bis tief in deiner Seele, fühlst dich von ihr erfasst
 und weißt, dass sie dich tragen kann und dich tragen wird.

Und du spürst, wie bedeutungslos du bist, wie unscheinbar und klein,
und du bist ganz glücklich, nur ein schutzsuchendes Kind ,
 nur ein kleiner Teil im riesenhaften Universum zu sein.

Voller Bewunderung und andächtig schaust du in die Nacht,
atmest die Stille und nimmst sie mit in den Schlaf,
der dich ganz sanft einhüllt und dich vergessen lässt.

Vielleicht spürst du einen engelgleichen Boten,
der an deiner Seite wacht und bei dir ist.
Nun darfst du die Augen schließen und dich fallen lassen
 in den nächtlichen Traum und in eine wunderbare Geborgenheit.
Das Buch gleitet dir aus der Hand, und du hast die Ruhelosigkeit der Zeit vergessen,

© Marianne Reepen

Auch allen jüngeren, besinnlichen Menschen gewidmet, 
die die Ruhelosigkeit der Zeit kaum entfliehen können.
Ich danke allen Menschen, die mir jemals ihre netten Kommentare 
zu meinen Gedanken schenkten. Einige habe ich aus dem Gedächtnis verloren,
jedoch manche sind mir liebe Begleiter geworden.