(Saßnitz)
Das Meer hat seine
Wunder,
Und, der Sirene gleich,
Lockt es mit buntem
Zauber,
Mit Muscheln
farbenreich.
Es lockt mit bunten
Tinten
Wie das Chamäleon;
Bald prangt’s in
Lapis-Bläue,
Bald in smaragd’nem Ton,
Dort färbt die lichte
Sonne
In Gold der Wellen Lauf,
Das löst sich vorn am
Strande
In Silberkräuseln auf.
Und, sinkt die Sonne
nieder,
Dann blitzt das
Firmament
Dort unten im
Meeresspiegel,
Als ob es feurig brennt.
Und wie sich nun die
Sonne
Allmählich niedersenkt,
Sich wie auf der Palette
Rasch Farb’ an Farbe
drängt.
Hier mattes Rot der
Rose,
Dort klarer Amethyst,
Dort Grün von zartem
Moose
Im Farbenspiel sich
küsst,
Bis gang die Sonn’
entschwunden,
Mit ihr die bunte Schau,
Bis weithin Strand und
Wogen
Umhüllt ein tiefes Grau,
Bis wieder neu am Morgen
Helios die Fackel
schwingt,
Und wieder buntes Leben
Auf weitem Meere blinkt.
Hugo
Lissauer