Gemeinsam Schönes entdecken, lesen, schreiben, ohne Häme, ohne Kritik, das ist unser Anliegen. Ich werde in Euren Beitragen nichts ändern oder korrigieren, denn keiner soll sich kontrolliert fühlen. Viel Freude am Schreiben und Lesen FvB
Es gibt Namen von Schreibenden, Autoren, Journalisten etc,
damit verbindet man ein Erleben, ein Gefühl, eine Erwartung,
also greift man zu dem Buch, zu der Zeitschrift, klickt im Internet an. Nicht immer wiederholt sich das, was man sich davon erhoffte,
doch oft freut man sich, dass man diese Entscheidung traf.
So taucht man ein in die Welt eines Anderen und findet sich selbst
da wieder, seine Gedanken oder sein eigenes Erleben, findet Spannung
oder Komik, freut sich an bekannten Figuren.
Aber mitunter ist man auch enttäuscht, weil es so anders ist,
als man es sich versprach.
Liegt das jetzt an dem Autor oder liegt es an uns selber?
Erwarten wir aus einer Stimmung heraus nicht manchmal etwas zu viel?
Trieb uns vielleicht die Sensationslust, das innere Freuen an den
Problemen derer, die einen sonst guten Namen in der Öffentlichkeit
haben oder das Mitgefühl?
Entscheidend ist, dass wir doch immer wieder etwas Anderes
lesen, nicht festhalten an den Autoren, die uns so gefällig immer wieder
dargeboten werden.
Im Internet schreiben so viele Menschen, jeden Alters, jeder Herkunft,
egal, welche Ausbildung sie genossen haben.
Bei ganz, ganz vielen liest man das Herzblut, dass sie hinein legen, das
Anliegen, das sie bewegt, die Geschichte, die sie jahrelang mit sich
getragen haben.
Deshalb habe ich beschlossen, immer wieder auch diese Gedichte,
Geschichten zu veröffentlichen, die mir Schreiber/Innen schicken, natürlich
nur mit deren Einwilligung.Wenn ihr also Freude am Schreiben habt,
lasst euch von NIEMANDEM abhalten, eure Gedanken zu Papier,
bzw in die Tasten zu bringen.Wer mit dem Herzen liest, wird sich an
kleinen Fehlern nicht aufhalten.
Wer ist schon ohne Fehler?
Flora von Bistram 2010
Goethes Osterspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht,
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!