Gemeinsam Schönes entdecken, lesen, schreiben, ohne Häme, ohne Kritik, das ist unser Anliegen. Ich werde in Euren Beitragen nichts ändern oder korrigieren, denn keiner soll sich kontrolliert fühlen. Viel Freude am Schreiben und Lesen FvB

Marianne Reepen




Großmütter sind etwas Wunderbares...

Omas geheimnisvolle Welt ....

Wie schön lässt es sich träumen, unter dem dichten Zauberbaum!

........Ach- meine kleine rundliche Oma! Plötzlich ist sie dort.
Das Weiblein erinnert sich so gerne an ihr liebes, faltiges Gesicht....
Wenn sie so mit ihrer  Enkelin durch ihren sehr gepflegten Garten ging, erklärte sie der kleinen „Janne" sehr viel von den Geheimnissen dieses Stückchen Bodens.
Durch ein Rosentor betrat man dieses lieblich Fleckchen Land.
Diese Stückchen Erde musste für Oma etwas ganz Besonderes gewesen sein..
.......Omas kleines Paradies?  Sie hatte viele kleine Blumeninseln darin und alle hatten sie verschiedene Namen:
Die Insel der Stiefmütterchen war wunderschön anzusehen mit den verschiedenen Blumengesichtchen.
Warum hießen sie eigentlich „Stiefmütterchen“...fragte sich das Kind?
Wie schön fand es auch die lieblichen Priemelchen, die dunkelroten mit gelbem Inneren und daneben die leuchtend gelben! Auch tief blaue waren dabei.
Dann wusste Kleinjanne, nun war Frühling.
Am schönsten fand das Kind die rose` tränenden Herzen an den gebogenen Stengeln, wenn sie im Wind zitterten, und es hatte große Lust, sie zu pflücken. Jedoch Großmutter erklärte, dass sie in der Blumenvase ganz schnell die  Köpfchen ganz traurig hängen lassen würden, wenn man sie pflückte.
Das wollte das Kind natürlich nicht...und es bekam eine leise Ahnung von den Gesetzen der Natur.
Dann gingen  Oma und Janne zum Hühnerstall, und Oma sagte unterwegs:
„Mal sehen ob sie fleißig waren, die lieben Hühner.
Kleinjanne aber interessierten weniger die weißen und braunen Eier von weißen und braunen Hühnern, fragte sich aber, warum sie so verschieden in der Farbe seien....
Großmutter erzählte etwas vom Osterhasen, machte ganz oben die „Schalle“ des Stalles auf, und das Kind fragte staunend, wie denn der kleine Hase mitsamt seiner Kiepe - so hoch reichen könne, um sich die Eier zum Färben zu holen...
Großmutter aber meinte, Osterhasen seien eben ...ganz besondere Hasen.
Natürlich waren Omas Erklärungen „echt wahr.“ Wie hätte das Kind an ihnen zweifeln können!? ...
Stolz  trug Oma  die „Ernte“ in die Küche.
Aber das Kind wollte auch noch  wissen, wieso Hühner, auf einem Bein stehend, nicht von den Stangen purzelten, wenn sie schliefen....
Oma meinte, das sei eben bei Vögeln so...
"Au Backe!“ Was für große Vögel  ...die kaum ein Stück fliegen konnten als hinauf auf ihre Stangen und  manchmal auch im „Kurzflug... mit Gekreische, wenn sie sich zankten...
Sonst waren sie ja ganz friedlich...und pickten sich so durch ihr kleines, enges Hühnerleben....
Aber welche Freude, wenn zur Osterzeit die gelben Plüschküken auf dem Rasen ihre ersten Gehversuche machten.
Das Kind konnte sich nicht genügend satt sehen.

Sonne am Himmel und sonnige kleine Wesen im Grünen.
Schöne Kinderwelt!

Marianne


Viele  herzliche Frühlingsgrüße zu denen, die Kinder gerne haben und selbst noch ein wenig "Kind" geblieben sind...
Das sei gar nicht so schlecht, hörte ich in einem Vortrag im Radio...






Abendstille

Herz verlangt nach Abendruh,
sehnt sich nach dem lieben Du.
Kann’s nicht finden, dieses Herz,
bleibt allein mit seinem Schmerz.

Doch Musik, sie kann befreien,
lad’ sie ein zu diesem Rei-en,
bis die Schuhe ausgefranst
und der Traum ist ausgetanzt.

Noch die Sonne nicht will sinken,
will die Erde krustig trinken.
Maienregen wird befrei’n.
Neuer Tag wird unser sein.

© Marianne Reepen




 
Die Tage
zwischen den Festen,
erscheinen mir fast,
als die besten.

Das Sinnen ist froh
und so ungestört,
weil die Seele so recht
der Besinnung gehört.

Die Ruhe erquickt,
wenn das Herz ist erfreut,
wenn ein Liedlein erklingt
und dich gar nichts gereut.

So dürfte es gern
eine Weile noch bleiben,
nur Musizie hilft dir,
die Zeit zu vertreiben.


© Marianne Reepen








Schatzkästlein
- Erinnerung -


Man hat soviel hinein gegeben,
in einem langen Erdenleben.
Da lohnt es sich, hineinzuschauen.

Ich wollt kaum den Augen trauen,
als ich dort fand den alten Brief,
geschrieben auf Papier mit Rand,
von ungeübter Kinderhand.

Noch steif die Schrift, so grad und fein,
im brav-korrekten „Sütterlein.“

Ganz ungeniert, hab’ ich’s probiert
und übte lang – doch hab’s riskiert,
die Schrift noch mal zu schreiben.
Müsst heute ich zur Schule gehn,
ich würd’ wohl „sitzen bleiben.“

Doch schön ist die Erinnerung,
von Tafel, Griffel und von Schwung,
aus Zeiten, da man frisch und jung,
noch Zöpfchen hat getragen,
... ... mit hohem steifen Kragen.


© Marianne Reepen






Rosen im Winter.

Wenn all’ das,
was weit zurück nun liegt,
nun wieder die Erinnerung füllt,
wenn alles du beiseite legst
und nur du siehst der Schönheit Bild,
dann weilt das Glück bei dir.

Wie ich die Sonntagsfreude spür!

Gibt’s einen, der sie mit dir fühlt,
der dir die heiße Stirne kühlt,
wenn du im hellen Jubel schwebst,
du Rosen in die Wolken webst?

Wie schön ist immer noch die Welt!

Steh’ unterm blauen Himmelszelt
und ahne dich in jener Welt,
von der wir einst gesprochen.

Nun weilst schon lang du nicht mehr hier,
doch alles, was verband mit dir,
das ist noch nicht zerbrochen.

Erinnerungen,
ihr schönsten Rosen im Winter!


© Marianne Reepen