Der Tag wird kühler nun und länger schon die Nacht.
Birnen, Äpfel, Pflaumen sind schon eingebracht.
Bedächtig schwillt die Traube, ist bald zur Ernte reif.
All’ grünes Laub, ehe es spröd und steif,
ist herrlich bunt zu sehen,
zeigt letzte Schönheit im Vergehen.
Viel Pracht ist still verblasst. Kaum gibt es leuchtend Glühen.
Doch in den stillen Gärten noch letzte Rosen blühen.
Die Seele atmet frei, von Herbstes Luft gestillt,
bevor die Landschaft sich in tristes Grau verhüllt.
Zum weiten Flug in Fernen schon bereit,
putzt jeder schmucke Vogel jetzt sein Reisekleid.
Auf schwarzen Drähten sieht man die Paraden.
Betriebsam - von den Ahnen noch berührt
und nach Rezepturen, die dereinst gekürt,
kocht die erfahren-fleiß’ge Frau,
jetzt Riesentöpfe voll mit Marmeladen.
Der Mensch, schaut gern zurück, gedenkt der Tage voller Glück,
erfuhr auch immer wieder seine Tiefen,
wenn neben stillen Freuden, ihn ernste Pflichten riefen.
Hat alle Widerstände / ganz getreu er dann geschafft.
schöpft er aus allen diesen, auch wieder neue Kraft.
© Marianne Reepen