Gemeinsam Schönes entdecken, lesen, schreiben, ohne Häme, ohne Kritik, das ist unser Anliegen. Ich werde in Euren Beitragen nichts ändern oder korrigieren, denn keiner soll sich kontrolliert fühlen. Viel Freude am Schreiben und Lesen FvB

Gertraud Groß



Zeit und Unendlichkeit

Zeit und Unendlichkeit
wo kein Anfang da kein Ende
keine Grenzen keine Wände
kein Beginn und auch kein Schluß
wie man so was denken muss

wie soll man das nur begreifen
das die Dinge in sich reifen
in sich wachsen und auch schwinden
sich in Andrem wiederfinden
sich so um und um formieren
und im neuen Stoff verlieren

sich zu Kräften aufgebaut
und zu Massen angestaut
um sich dann erneut zu lösen
und zu andren neuen Wesen
werden reifen und vergehn
so ist das nur zu verstehn

alles auch das denkend Leben
muss sich unentwegt neu weben
sich anpassen oder gehn
in Äonen leis verwehn
so seh ich die Ewigkeit
hat zu tun nichts mit der Zeit

die der Mensch sich hat ersonnen
und verbunden mit der Sonnen
dies ist nur um zu vermessen
und die Treffen nicht vergessen
das ist von der Ewigkeit
nicht ein Wimpernschlag der Zeit


denkt Traute






Der Alte Baum und die Frau

Ein alter Baum am Waldesrand-
die Krone weit und schön-
sie lehnte fest an seinem Stamm,
um himmelwärts zu sehn

Da rauschten ihr die Blätter zu,
sie glaubte zu versteh‘n:
wie du hier weinst, du greise Frau,
hab ich viel weinen sehn.

Doch keine hörten je auf mich,
darum erzähl ich dir,
des Menschen Tun dem Reichtum galt.
Hat er denn nie bedacht,
dass alles auf der Welt vergeht,
was je auch Mensch-gemacht.

Nur Liebe, die in Treue steht,
wird nie die Zeit verwehn,
drum gebt und nehmt millionenfach
die Liebe und bedenkt,
sie allein bleibt ewiglich
ein würdiges Geschenk.

So lang lebt ihr im Herzen doch
auf Erden weiterhin,
das finde ich ist eigentlich
des Lebens wahrer Sinn.

Gertraud Groß







Alte Bank

Ich sitz auf einer Bank im Wald,
es trommelt leis ein Specht.
Der Wind streicht mir die Wange kalt,
das ist mir grade recht

Wie stimmungsvoll er rauschen kann,
die Vöglein singen hell.
Da bin ich gerne dann und wann-
die Zeit vergeht mir schnell.

Da weitet sich in meiner Brust
das Herz und sagt mir Dank,
es ist so gerne auch voller Lust
im Wald auf meiner Bank.

Die Bank, der Wald, das Mädchen alt-
das passt doch in die Zeit.
Dass Abschied ich einst nehmen muss
ist hoffentlich noch weit.


Traute