Schon sehr lange, wollte ich diese wahre Geschichte schreiben. Es ist nicht einfach Worte zu finden, die es begreiflich machen könnten.
Sie wurde mir von einer tapferen Frau erzählt, die viel erlebt hat. Trotzdem, konnte sie mit viel Lebenskraft und Mut alles verzeihen was ihr widerfahren ist.
Heute ist sie in der Mitte ihres Lebens. Ihre 6 Enkelkinder, welche sie sehr liebt, gaben ihr die Gewissheit, dass es richtig war zu verzeihen.
Die Geschichte hat ihren Anfang in den Zeiten, als es noch die UDSSR gab.
Die deutschen Familien, die in den Jahren der russischen Monarchie
aus Hessen nach Russland ausgewandert sind, wurden in den Zeiten von Lenin und Stalin zwangsmäßig übersiedelt nach Sibirien oder Kasachstan.
Es ist ein kleines Dorf an der heutigen Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan. Die Menschen in der Mehrheit Moslems, akzeptierten die deutschstämmigen Familien. Sie bewunderten die Arbeitsamkeit, die Sauberkeit, dieser Germanen, wie sie dort genannt wurden.
Das Leben im diesen Dorf war eintönig. Die Jugend arbeitet in Kolchosen
hatte keine bessere Perspektive andere Arbeit zu bekommen. Die Stadt war weit, so konnten bloß wenige ein Gymnasium besuchen oder eine bessere Ausbildung erwerben.
Olga die im diesen Dorf geboren war, war eine der besten Schülerin. Sie wollte so gerne in die Stadt um weiter zu lernen. Ihre drei Brüder konnten gute Berufe erwerben. Die ältere Schwester war schon verheiratet. Die jüngste Schwester, war noch ein Kind mit 8 Jahren. Sie lernte im Dorf bei einer Schneiderin die Kunst des Nähens. So verlief ihre Kindheit und Jugend.
Die Träume ein anders Leben zu führen, hat sie vergessen, als sie auf dem Dorffest den attraktiven Aloscha kennen gelernt hatte. Sie war eine der schönsten Mädchen im ihren Dorf. Viele der jungen Männer wollten sie an ihrer Seite haben. Sie sah bloß den smarten Draufgänger /so wurde er in der ganzen Umgebung genannt/. Er war groß gewachsen und seine starke Ausstrahlung mit den Augen eines Adlers, gab das gewisse Etwas, was Frauen so gerne im Manne sehen wollten.
Sie war 19 er 20 als sie geheiratet hatten .Damals kannte man noch nicht das Wort Beziehung. Man hat sehr schnell den Bund der Ehe geschlossen.
Die Eltern haben Olga vor diesem Manne gewarnt. Er trinkt zuviel, sitzt in der Wirtschaft und ist dem Alkohol verfallen. Aufbrausend ist er sagte die Mutter. Olga wollte auf niemanden hören. Sie sagte immer wieder ich liebe ihn so sehr. Ich will nicht ohne ihn leben.
Als sie einen Sohn zur Welt gebracht hatte, war sie sehr glücklich,
Wenn Aloscha zuviel getrunken hat, machte sie ihm keine Vorwürfe, sie wurde
sehr traurig. Das Leben wurde von Tag zu Tag schwieriger. Zum Tanzen durfte sie nicht mehr, er war so eifersüchtig, das sie jede Auseinandersetzung vermeiden wollte. Dann kam der Tag, den sie niemals vergessen wird erzählt sie. Es war ein schöner Sommertag. Ihr Cousin und sein Freund kamen zur Besuch. Sie hatten das so populär gewordene kleine tragbare Radio bei sich. Sie war so glücklich die schöne Musik zu hören. Der Freund der ihr eine Freude bereiten wollte, sagte“ ich leihe dir das Radio für paar Tage.
Nächste Woche hole ich es ab.“ Als Aloscha aus der Arbeit kam, fragte er von wem ist den das Radio. Sie erzählte von dem Besuch, das Radio kann sie paar Tage behalten. Was kam, hatte sie nicht erwartet, er schlug sie mit seiner Faust ins Gesicht mit einer Kraft, das sie umfiel. Dann sagte er, du bist meine Frau ich dulde es nicht, das du von einen Fremden was geliehen bekommst“ und ging aus dem Hause. Im diesen Moment, wurde Olga bewusst, wie recht ihre Eltern hatten. Sie war so blind vor Liebe zu diesem Mann, der ohne Skrupel sie so behandelt hat. Als der Abend kam und Aloscha nicht nach Hause kam, nahm sie ihr Kind und brachte es zu ihren Eltern. Danach ging sie in die Wirtschaft um Aloscha von Trinken abzuhalten.
In der Wirtschaft waren noch der Cousin und sein Freund. Aloscha war betrunken .Als er Olga sah fing es an sie zu beschimpfen, mit Worten die man nicht wiederholen kann. Der Freund ging auf ihn zu und sagte „Aloscha wie kannst du deine schöne Frau so behandeln.“ Olga wurde sehr blass und ging aus der Wirtschaft zu ihren Eltern.
Das was später passierte hat sie am nächsten Tag erfahren. Aloscha lief aus der Wirtschaft. nahm die Dienstpistole seiner Vaters, /der als Wächter der Weingebiete gearbeitet hat/ zurück in die Wirtschaft und ohne ein Wort schoss er auf den 22 jährigen Freund .Der starb noch in der Wirtschaft.
Alkohol, Eifersucht Jähzorn, zerstörten ein junges Leben.
Aloscha als im bewusst wurde was er getan hat, stellte er sich der Miliz.
Olga war am Ende ihrer Kraft. Sie blieb bei ihren Eltern, die immer wieder betonten“ gut das du nicht mehr in der Wirtschaft warst, er hätte dich auch erschossen „
Ein kleines Radio, ein Wort zuviel und ein großes Leid für viele Menschen.
Er wurde zur 10 Jahre Haft verurteilt. Das Urteil Totschlag aus Eifersucht in Trunkenheit wurde milder, weil er sich selbst angezeigt hat.
Olga war noch so jung, ihre Seele hat sich verschlossen. Sie arbeitet sehr schwer in einer Baufirma. Ihre Eltern kümmerten sich rührend um ihr Kind,
Das Schicksal schlug noch einmal brutal zu, ihr Kind bekam Schwierigkeiten bei Atmen. Das Krankenhaus war weit in der Stadt. Als sie dort ankam, konnte sie nicht ahnen, dass eine Injektion in den Hals des Kindes nicht helfen konnte.
Olga lebte, aber in ihren Inneren war eine tiefe Leere.
Es vergangen viele Monate als sie seine Briefe zu lesen anfing, die ihr Aloscha aus dem Gefängnis schrieb. Als sie las, wie schwer er leidet, und sie um Verzeihung bittet. Er hat verstanden, und bittet sie doch ihn zu besuchen. Er hält die schrecklichen Zustände im Gefängnis nicht aus. Wenn sie nicht kommt, will er schon nicht mehr leben. Sie wurde weich und reiste 3-mal im Jahr in die Stadt die 200 km von ihren Dorf entfernt war. Nach 6 Jahren Haft, wurde er für 4 Jahren auf Bewährung gesetzt, die er aber in dieser Stadt unter Kontrolle der Miliz verbringen musste.
Olga zog zu ihm in die Stadt. Fand Arbeit, mietet eine kleine Wohnung, verzeiht Aloscha und lebt diese 4 Jahre in der Hoffnung, das ihr Leben besser wird. Sie gebar in dieser Stadt zwei Mädchen.
Dann zogen sie in ihr Dorf zurück. Olga war schon nicht mehr das verliebte junge Mädchen. Arbeitet hart, kümmert sich rührend um ihre kleine Mädchen,
die ihr die Kraft zum Leben wieder schenkten. Aloscha hat zwar sein Benehmen verbessert, aber dem Alkohol war er weiter treu.
Als die Wende in der Politik kam, sind die deutschen Familien in die BRD
übersiedelt. So zog auch Olga mit ihrer ganzen Familie in die BRD.
Ihre Mädchen wurden erwachsen, passten sich sehr schnell in ihr Neues Leben an. Nach ihrer Ausbildung heiraten beide. Das Leben ihrer Kinder ist gut erzählt sie. Das macht sie glücklich. Alles andere ihre persönlichen Gefühle, die hat sie schon am diesen einen Tag verloren.
Aloscha mit dem sie jetzt alleine lebt, bezieht eine kleine Rente. Sie arbeitet weiter als Raumpflegerin in einer Klinik.
Ihre Enkelkinder, sie geben ihr die Kraft und Freude zum Leben und ihre erloschene Augen bekommen einen Glanz als sie von Ihnen spricht.
Ich habe schon viele Geschichten erzählt. Aber das Leben dieser Frau, ihre
Bescheidenheit als sie mir erlaubte ihre Erlebnisse zu schreiben, hat mich sehr beeindruckt. Sie sagte den Satz der jede Frau eine Lehre sein sollte;
Liebe ist was wunderbares, sie zu erleben ist für jeden Menschen das wichtigste und schönste Geschenk des Lebens, aber ein altes Sprichwort sagt die Worte „Prüfet Euch. bevor ihr Euch für ewig bindet.“
Ottilie K.