Gemeinsam Schönes entdecken, lesen, schreiben, ohne Häme, ohne Kritik, das ist unser Anliegen. Ich werde in Euren Beitragen nichts ändern oder korrigieren, denn keiner soll sich kontrolliert fühlen. Viel Freude am Schreiben und Lesen FvB

Jahreswechsel

Verabschiedung und Begrüßung


Und wieder neigt sich
ein Jahr dem Ende zu
und wieder fragen wir uns:
wie wird das Neue werden?

Packen wir zuviel
Wünsche, Träume,
Hoffnungen hinein
und sind enttäuscht,
wenn es anders verläuft? 

Nehmen wir es doch
einfach mal so an,
wie es auf uns zukommt...
begrüßen wir das neue Jahr
wie einen guten Freund,
als würden wir es
schon ewig kennen
und lassen uns beschenken.

Denn mal ganz ehrlich,
nur Schlechtes hat uns
noch kein Jahr gebracht!!!

Ich wünsche euch
einen wunderbaren Jahreswechsel
und ein glückliches 2012

Das Märchen vom glücklosen Michel


Es ist kühl geworden und Weihnachten steht kurz vor der Tür. Es ist die Zeit gekommen, ein Lichtlein anzuzünden, sich tief in den gemütlichen Sessel zu verkriechen und ganz in der Nähe der wärmenden Heizung meinem heutigen Märchen zu lauschen:

Das Märchen vom glücklosen Michel

Eines Tages faste sich der brave Michel treu und ergeben ein Herz und trat vor seinen Herrn, der ein großer, dicker und mächtiger Parteimensch und begeisterter Saumagenesser war und sagte zu ihm. Sieh, ich habe rund vierzig Jahre dir treu gedient und mit meiner Stimme stets dafür gesorgt, dass Du mächtig genug warst, viele Jahre die Geschicke meines Landes der Dichter und Denker zu lenken, nun bitte ich darum, dass Du mir von den reichlich geernteten Früchten etwas abgibst. Der mächtige Landesvater überlegte nicht lange und sagte, das er sich gegenüber dem Michel dankbar erweisen wolle und versprach ihm, das von nun an seine Rente sicher sei, wie auch seine Ersparnisse, die sich dazu noch regelmäßig und großzügig mehren sollten.
Glücklich und außerordentlich dankbar machte sich nun Michel auf seinen weiteren Lebensweg und die Last der erhaltenen Versprechen brachten ihn alsbald ins Schwitzen. Da begegnete ihm nach geraumer Zeit ein fröhlicher Reiter, der unbeschwert daher galoppiert kam. Ach hast du es gut, da oben hoch zu Ross, während mich mein Glück fast erdrückt. Der Reiter war vor Mitleid gerührt und erzählte ihm die Geschichte von diesem Euro, der in der Lage ist, sein D-Mark- wertes Glück nur halb so schwer zu machen und er bot dem Michel an, die D-Mark in Euro zu tauschen. Michel war selig und willigte in den Tausch sofort ein. Von nun an, waren das Bankkonto und die Versicherungen und die Renten nur noch halb so groß und die sonst so große Last des Glückes erschien jetzt viel erträglicher. Beide trabten nun fröhlich ihre Wege weiter. Michel war froh und stolz über sich, hatte er doch noch einen guten Tausch gemacht.

Wieder nach einiger Zeit begegnete er einem Händler, der seine Waren feil zu bieten hatte. Wie gut es dir doch geht. Hast schöne Waren an denen du dich erfreuen kannst, während ich diese nutzlosen belastenden Euros unter der heißen Sonne des Glücks mit mir herum schleppe und dann erzählte er dem Händler seine bisherige Geschichte. Dieser erkannte alsbald seine Chance und schlug dem Michel folgendes Geschäft vor: Wenn du mir für 100 Euro Waren abkaufst, für die du früher 100 D-Mark bezahlt hättest, dann verspreche ich Dir , dass die Waren nur noch halb so schwer sind. Michel erkannte diese findige Idee nicht sofort richtig, aber der Gedanke an die halbe Last ließ ihn angesichts der Temperaturen in den Handel einwilligen, zumal er sich hinterher nie beschwert hat , glaubt man dann schon, dass er glücklich gewesen ist. Auch, als später die Waren teurer wurden und seine restlichen Euros schrumpften, war immer noch seine buchstäbliche Erleichterung zu spüren.

Irgendwann kreuzte ein Bänker die Wege Michels. Beide kamen ins Gespräch und Michel klagte nun über das Dahinschmelzen seines nun mager gewordenen Eurobestandes. Der Bänker lachte und meinte, dass es ein leichtes sei, dem abzuhelfen. Daraufhin erklärte dieser die wundersame Geldvermehrung mit Anlagen und Derivaten und was es sonst noch für Geldmauscheleien gibt. Michel strahlte vor Glück und übergab all seine verbliebenen Ersparnisse, in der Hoffnung auf ein großes Vermögen. Auch erhielt der Bänker aus lauter Dankbarkeit für den guten Tipp ein reichhaltiges Geldgeschenk. Dem neuen Glück lag nichts mehr im Wege. Der Bänker machte sich sofort auf die Socken, um das Geld zu mehren, natürlich um zuerst an sich zu denken. Leider hatte er wenig Glück dabei und die Bank ging Pleite und auch das ganze restliche Vermögen von Michel. Dennoch, dem Bänker war das wenig peinlich, es war eben nur sein übliches, ja sogar normales Tagesgeschäft und oberdrein auch nicht sein eigenes Geld. Und so übergab er dem Michel statt des versprochenen Vermögens einen Schirm. Das ist der Rettungsschirm, der alle Glücklosen auffängt, wenn sie in Not geraten, damit sie weich auf der Wiese des Glücks landen können. Leider aber hatte der Herr von der Bank vergessen zu sagen, dass der Personenkreis der zu Rettenden stark eingeschränkt ist und Michel keineswegs davon betroffen sei. Michel war trotzdem froh über diesen leicht zu handhabenden Schirm auch wenn dieser fast nutzlos war. Michel war eben ein Michel, wie er sein muss, geduldig, schweigsam, loyal, niemals aufmuckend und stets fröhlich. Selbst als man ihm auf seinem weiteren Lebensweg den Monatslohn halbiert und ihm danach vorgerechnet hat, das soziale Almosen ebenfalls durchaus reichlich sind, wurde sein Leben nie aus der Bahn geworfen. Michel ist einfach und immer glücklich, das wissen auch diejenigen, die auf purem Gold gebettet sind. Nein, diese Geschichte hat keinen traurigen Ausgang.

Wenn wir den Michel mit einem vergleichen, der irgendwo auf dieser Welt ganz, ganz unten lebt, oder besser gesagt vegetiert und sich einen abgenagten Knochen mit einem Straßenköter teilen muss, ist dann der Michel nicht auch vielleicht ein klitzekleiner Millionär und hat allen Grund glücklich zu sein? Jedenfalls sehen dass die ganz oben so und die haben schließlich immer Recht.


Siegfried Winkler

Fragenreiche Zeit




Markt und Kauf-Land füllen Kassen,
Neonlichter flackern grell.
Menschen gierig Waren fassen,
taumelnd wie im Karussell.
Städte schlucken Blechlawinen,
spucken sie dann dröhnend aus.
Manchmal bersten Coktail-Minen
hinterm Weihnachts-Waren-Haus.
Düsenjäger werfen Bomben
für den Frieden in der Welt,
und die Rüstungslobbyisten
zählen grinsend Weihnachtsgeld.
Jesus trifft in Palästina
den Propheten Mohammed,
fragend, ob Gott oder Allah
gnädig Wohlgefallen hätt
an den Menschen, die hier wohnen,
in den Wüsten eingeschneit,
und sich selber künstlich klonen:
O du fragenreiche Zeit!

 Dr. Erhard Jöst (geb. 1947)
von

Die Gauwahnen

Kabarett aus Heilbronn

www.gauwahnen.de




*************
 
Gnadenbringende Weihnachtszeit?




Stille Nacht und heilige Nacht,
die Zeit, die mich betroffen macht,
denn es klaut ein alter Mann,
eine Legoeisenbahn,

nicht um sie dann zu verschenken,
sicher könnt ihr es euch denken,
er will einfach in den Knast,
denn sein Alltag ist nur Last.

Seine Rente ist ein Hohn,
aufgebraucht am Zehnten schon,
heizen kann er auch nicht mehr,
das gibt sein Budget nicht her.

Also steht dort dieser Mann
der nicht mehr verstehen kann,
wofür er sich so gequält.
Heute ihm der Mut schon fehlt

weiter durch den Tag zu schreiten,
wo  ihn Not und Schmerz begleiten,
denn zum Arzt kann er nicht geh‘n,
fehlen doch die Euro –zehn.

 Um zum Fest nicht mehr zu frieren,
 Miteinander mal zu spüren,
 gutes Essen zu bekommen,
da hat er halt was weggenommen,

So glaubt er voller inn'rer Freud,
 in den Knast er geht schon heut-
doch leider irrte er sich sehr,
der Richter arbeitet nicht mehr.


Er bleibt umschlungen von dem Leid-
Oh Gnadenbringende Weihnachtszeit!


Flora von Bistram

Wenn es Winter wird - Christian Morgenstern (1871-1914)

Wenn es Winter wird

Der See hat eine Haut bekommen,
so daß man fast drauf gehen kann,
und kommt ein großer Fisch geschwommen,
so stößt er mit der Nase an.
Und nimmst du einen Kieselstein
und wirfst ihn drauf, so macht es klirr
und titscher - titscher - titscher - dirr . . .
Heißa, du lustiger Kieselstein!
Er zwitschert wie ein Vögelein
und tut als wie ein Schwälblein fliegen -
doch endlich bleibt mein Kieselstein
ganz weit, ganz weit auf dem See draußen liegen.
Da kommen die Fische haufenweis
und schaun durch das klare Fenster von Eis
und denken, der Stein wär etwas zum Essen;
doch sosehr sie die Nase ans Eis auch pressen,
das Eis ist zu dick, das Eis ist zu alt,
sie machen sich nur die Nasen kalt.
Aber bald, aber bald
werden wir selbst auf eignen Sohlen
hinausgehn können und den Stein wiederholen
.

Christian Morgenstern (1871-1914)

 

Blinde Liebe, Eifersucht und deren Folgen!

Schon sehr lange, wollte ich diese wahre Geschichte schreiben. Es ist nicht einfach Worte zu finden, die es begreiflich machen könnten.
Sie wurde mir von einer tapferen Frau erzählt, die viel erlebt hat. Trotzdem, konnte sie mit viel Lebenskraft und Mut alles verzeihen was ihr widerfahren ist.
Heute ist sie in der Mitte ihres Lebens. Ihre 6 Enkelkinder, welche sie sehr liebt, gaben ihr die Gewissheit, dass es richtig war zu verzeihen.

Die Geschichte hat ihren Anfang in den Zeiten, als es noch die UDSSR gab.

Die deutschen Familien, die in den Jahren der russischen Monarchie
aus Hessen nach Russland ausgewandert sind, wurden in den Zeiten von Lenin und Stalin zwangsmäßig übersiedelt nach Sibirien oder Kasachstan.

Es ist ein kleines Dorf an der heutigen Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan. Die Menschen in der Mehrheit Moslems, akzeptierten die deutschstämmigen Familien. Sie bewunderten die Arbeitsamkeit, die Sauberkeit, dieser Germanen, wie sie dort genannt wurden.

Das Leben im diesen Dorf war eintönig. Die Jugend arbeitet in Kolchosen
hatte keine bessere Perspektive andere Arbeit zu bekommen. Die Stadt war weit, so konnten bloß wenige ein Gymnasium besuchen oder eine bessere Ausbildung erwerben.
Olga die im diesen Dorf geboren war, war eine der besten Schülerin. Sie wollte so gerne in die Stadt um weiter zu lernen. Ihre drei Brüder konnten gute Berufe erwerben. Die ältere Schwester war schon verheiratet. Die jüngste Schwester, war noch ein Kind mit 8 Jahren. Sie lernte im Dorf bei einer Schneiderin die Kunst des Nähens. So verlief ihre Kindheit und Jugend.
Die Träume ein anders Leben zu führen, hat sie vergessen, als sie auf dem Dorffest den attraktiven Aloscha kennen gelernt hatte. Sie war eine der schönsten Mädchen im ihren Dorf. Viele der jungen Männer wollten sie an ihrer Seite haben. Sie sah bloß den smarten Draufgänger /so wurde er in der ganzen Umgebung genannt/. Er war groß gewachsen und seine starke Ausstrahlung mit den Augen eines Adlers, gab das gewisse Etwas, was Frauen so gerne im Manne sehen wollten.
Sie war 19 er 20 als sie geheiratet hatten .Damals kannte man noch nicht das Wort Beziehung. Man hat sehr schnell den Bund der Ehe geschlossen.
Die Eltern haben Olga vor diesem Manne gewarnt. Er trinkt zuviel, sitzt in der Wirtschaft und ist dem Alkohol verfallen. Aufbrausend ist er sagte die Mutter. Olga wollte auf niemanden hören. Sie sagte immer wieder ich liebe ihn so sehr. Ich will nicht ohne ihn leben.
Als sie einen Sohn zur Welt gebracht hatte, war sie sehr glücklich,
Wenn Aloscha zuviel getrunken hat, machte sie ihm keine Vorwürfe, sie wurde
sehr traurig. Das Leben wurde von Tag zu Tag schwieriger. Zum Tanzen durfte sie nicht mehr, er war so eifersüchtig, das sie jede Auseinandersetzung vermeiden wollte. Dann kam der Tag, den sie niemals vergessen wird erzählt sie. Es war ein schöner Sommertag. Ihr Cousin und sein Freund kamen zur Besuch. Sie hatten das so populär gewordene kleine tragbare Radio bei sich. Sie war so glücklich die schöne Musik zu hören. Der Freund der ihr eine Freude bereiten wollte, sagte“ ich leihe dir das Radio für paar Tage.
Nächste Woche hole ich es ab.“ Als Aloscha aus der Arbeit kam, fragte er von wem ist den das Radio. Sie erzählte von dem Besuch, das Radio kann sie paar Tage behalten. Was kam, hatte sie nicht erwartet, er schlug sie mit seiner Faust ins Gesicht mit einer Kraft, das sie umfiel. Dann sagte er, du bist meine Frau ich dulde es nicht, das du von einen Fremden was geliehen bekommst“ und ging aus dem Hause. Im diesen Moment, wurde Olga bewusst, wie recht ihre Eltern hatten. Sie war so blind vor Liebe zu diesem Mann, der ohne Skrupel sie so behandelt hat. Als der Abend kam und Aloscha nicht nach Hause kam, nahm sie ihr Kind und brachte es zu ihren Eltern. Danach ging sie in die Wirtschaft um Aloscha von Trinken abzuhalten.
In der Wirtschaft waren noch der Cousin und sein Freund. Aloscha war betrunken .Als er Olga sah fing es an sie zu beschimpfen, mit Worten die man nicht wiederholen kann. Der Freund ging auf ihn zu und sagte „Aloscha wie kannst du deine schöne Frau so behandeln.“ Olga wurde sehr blass und ging aus der Wirtschaft zu ihren Eltern.
Das was später passierte hat sie am nächsten Tag erfahren. Aloscha lief aus der Wirtschaft. nahm die Dienstpistole seiner Vaters, /der als Wächter der Weingebiete gearbeitet hat/ zurück in die Wirtschaft und ohne ein Wort schoss er auf den 22 jährigen Freund .Der starb noch in der Wirtschaft.

Alkohol, Eifersucht Jähzorn, zerstörten ein junges Leben.

Aloscha als im bewusst wurde was er getan hat, stellte er sich der Miliz.

Olga war am Ende ihrer Kraft. Sie blieb bei ihren Eltern, die immer wieder betonten“ gut das du nicht mehr in der Wirtschaft warst, er hätte dich auch erschossen „
Ein kleines Radio, ein Wort zuviel und ein großes Leid für viele Menschen.
Er wurde zur 10 Jahre Haft verurteilt. Das Urteil Totschlag aus Eifersucht in Trunkenheit wurde milder, weil er sich selbst angezeigt hat.

Olga war noch so jung, ihre Seele hat sich verschlossen. Sie arbeitet sehr schwer in einer Baufirma. Ihre Eltern kümmerten sich rührend um ihr Kind,
Das Schicksal schlug noch einmal brutal zu, ihr Kind bekam Schwierigkeiten bei Atmen. Das Krankenhaus war weit in der Stadt. Als sie dort ankam, konnte sie nicht ahnen, dass eine Injektion in den Hals des Kindes nicht helfen konnte.
Olga lebte, aber in ihren Inneren war eine tiefe Leere.

Es vergangen viele Monate als sie seine Briefe zu lesen anfing, die ihr Aloscha aus dem Gefängnis schrieb. Als sie las, wie schwer er leidet, und sie um Verzeihung bittet. Er hat verstanden, und bittet sie doch ihn zu besuchen. Er hält die schrecklichen Zustände im Gefängnis nicht aus. Wenn sie nicht kommt, will er schon nicht mehr leben. Sie wurde weich und reiste 3-mal im Jahr in die Stadt die 200 km von ihren Dorf entfernt war. Nach 6 Jahren Haft, wurde er für 4 Jahren auf Bewährung gesetzt, die er aber in dieser Stadt unter Kontrolle der Miliz verbringen musste.
Olga zog zu ihm in die Stadt. Fand Arbeit, mietet eine kleine Wohnung, verzeiht Aloscha und lebt diese 4 Jahre in der Hoffnung, das ihr Leben besser wird. Sie gebar in dieser Stadt zwei Mädchen.
Dann zogen sie in ihr Dorf zurück. Olga war schon nicht mehr das verliebte junge Mädchen. Arbeitet hart, kümmert sich rührend um ihre kleine Mädchen,
die ihr die Kraft zum Leben wieder schenkten. Aloscha hat zwar sein Benehmen verbessert, aber dem Alkohol war er weiter treu.

Als die Wende in der Politik kam, sind die deutschen Familien in die BRD
übersiedelt. So zog auch Olga mit ihrer ganzen Familie in die BRD.
Ihre Mädchen wurden erwachsen, passten sich sehr schnell in ihr Neues Leben an. Nach ihrer Ausbildung heiraten beide. Das Leben ihrer Kinder ist gut erzählt sie. Das macht sie glücklich. Alles andere ihre persönlichen Gefühle, die hat sie schon am diesen einen Tag verloren.
Aloscha mit dem sie jetzt alleine lebt, bezieht eine kleine Rente. Sie arbeitet weiter als Raumpflegerin in einer Klinik.
Ihre Enkelkinder, sie geben ihr die Kraft und Freude zum Leben und ihre erloschene Augen bekommen einen Glanz als sie von Ihnen spricht.


Ich habe schon viele Geschichten erzählt. Aber das Leben dieser Frau, ihre
Bescheidenheit als sie mir erlaubte ihre Erlebnisse zu schreiben, hat mich sehr beeindruckt. Sie sagte den Satz der jede Frau eine Lehre sein sollte;
Liebe ist was wunderbares, sie zu erleben ist für jeden Menschen das wichtigste und schönste Geschenk des Lebens, aber ein altes Sprichwort sagt die Worte „Prüfet Euch. bevor ihr Euch für ewig bindet.“

Ottilie K.

Du bist wertvoll

Liebe Freunde.
Vielleicht kennt Ihr die folgende Geschichte. 
Vielleicht aber auch noch nicht. 
Auf jeden Fall aber ist sie weitererzählenswert.  



Du bist wertvoll;

Ein wohlbekannter Sprecher startete sein Seminar, indem er einen Scheck von 40 EURO hoch hielt. 

In dem Raum saßen insgesamt 200 Leute.

Er fragte: "Wer möchte diesen Scheck haben?"

Alle Hände gingen hoch.

Er sagte: "Ich werde diesen 40 EURO Scheck einem von Euch geben, aber
zuerst lasst mich eins tun."

Er zerknitterte den Scheck.

Dann fragte er: "Möchte ihn immer noch einer haben?"

Die Hände waren immer noch alle oben.

Also erwiderte er: "Was ist, wenn ich das tue?"

Er warf ihn auf den Boden und rieb den Scheck mit seinen Schuhen am dreckigen Untergrund.

Er hob ihn auf, den Scheck; er war zerknittert und völlig dreckig.

"Nun, wer möchte ihn jetzt noch haben?"

Es waren immer noch alle Arme in der Luft.

Dann sagte er:

"Liebe Freunde, wir haben soeben eine sehr wertvolle Lektion gelernt.
Was auch immer mit dem Geld geschah: 

Ihr wolltet es haben, weil es nie an seinem Wert verloren hat. 
Es war immer noch und stets 40 EURO wert.

Es passiert oft in unserem Leben, dass wir abgestoßen, zu Boden geworfen, zerknittert, und in den Dreck geschmissen werden. 

Das sind Tatsachen aus dem alltäglichen Leben.

Dann fühlen wir uns, als ob wir wertlos wären. 

Aber egal was passiert ist oder was passieren wird, 
DU wirst niemals an Wert verlieren. Schmutzig oder
sauber, zerknittert oder fein gebügelt, 

DU bist immer noch unbezahlbar
für all jene, die dich über alles lieben.

Der Wert unseres Lebens wird nicht durch das bewertet, 

was wir tun oder wen wir kennen, oder wie wir aussehen ... 
sondern dadurch wer wir sind. 

Du bist etwas Besonderes und wertvoll
Vergiss das NIEMALS
Und denk daran:  


Einfache Leute haben die Arche gebaut - 
Fachmänner die Titanic."

(Der Verfasser ist leider unbekannt )
ich bekam sie zugeschickt


Eduard Mörike (1804-1875)



Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
 
 
 


 

Sei still mein Herz


 

Sei still mein Herz,
wenn auch der Sommer geht.
Lass weiter uns an Wunder glauben
und hoffen, dass es nicht zu spät!

Tränen




Sanft und salzig
befreiend
erleichternd
lebendig
Ich weiß, dass ihr da seid
mich drückt
mich ausfüllt
Ich spüre euch unter der
glatten Oberfläche
dem Spiegel meiner Augen

Ich warte auf euch


Text und Bild Andrea Seyfferth

Andrea Seyfferth

Herbstgewitter
Donner und Blitz
Sturm und Regen
Mein Innerstes
meine Gefühle nach außen gekehrt
auf das Wetter projiziert
Es reinigt und kühlt kurz
Dann fühl ich die Wut
die Traurigkeit wieder
Es hat sich nicht verändert
Tja Frau Frisch
du machst es dir zu leicht
Es wäre schön einfach
wenn du deine Gefühle
deine Seelenstürme
über das Wetter
über einen Herbststurm
ausleben könntest
Du musst wohl
langsam mal
selbst toben

Bild  gemalt von Andrea Seyfferth

Joseph Freiherr von Eichendorff



Schläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.



Charles-Pierre Baudelaire

Bessenheit


Ihr erschreckt mich, tiefe Wälder, wie die Kathedralen;
Ihr heult wie Orgeln; durch eure Herzen, die verflucht,
Den Kammern ewger Trauer, alte Röchellaute schallen,
Hallt's De Profundis wider, das ihr beständig ruft.

Ich hass dich, Ozean! dein Wogen und dein Toben,
Auch meinen Geist bestimmt! Ich's bittre Lachen hör
Des besiegten Menschen, voll Wutgeschrei und Sorgen,
Es gleicht dem weiten Lachen des gewaltgen Meers.

Wie liebte ich dich, Nacht! hättst du nicht die Sterne,
Deren Leuchten stets dieselbe Sprache spricht!
Denn ich such das Nackte, die Schwärze und das Nichts!

Sind denn nicht auch Gemälde diese finstren Fernen,
Wo mein Aug lebendig tausendfach entzückt,
Was dahinging einst, mit vertrautem Blick.


* 9. April 1821 ; † 31. August 1867
in Paris

Nächtliche Gedanken!



Wie sehr
man doch die Freiheit genießen kann,
das völlige losgelöst sein,
vom Willen und Unwillen eines fremden Wesens,
das losgelöst sein
von allen Gedanken der Furcht!

Es ist das  Fest der Nacht,
auf dem man sein einziger, stiller Gast ist.

Man genießt die aus der Tiefe der Seele
aufsteigenden Freuden
und webt sie wie in seidene Tücher.

Es scheinen dabei leise Melodien mitzuschwingen,
solche von singenden Geigen,
die sich wie eine wundervolle Harmonie
auf  die Seele legen.

Für Momente
scheint  man den grauen Schleiern der Befürchtungen entrückt
und fühlt nicht mehr so sehr den Schmerz,
der an die eigene Vergänglichkeit erinnert.

Alle irdischen Fesseln scheinen abzufallen.
Es ist, als schwänden sie mit dem Strome der Zeit,
in das Meer des Vergessens.

Und am Himmel
flammen  Sterne neuer Hoffnungen auf.


© Marianne Reepen